Das digitale Monster zähmen – durch Coaching den eigenen Umgang mit Digitalisierung im Lehrkräfteberuf stärken
Digitale Selbstregulation
Dauer: | 2 x 4h (+ 1h optionale Online-Feedbacksitzung) |
Format: | Präsenz mit zusätzlichem Online-Termin |
Struktur: | 3 Module mit Praxisphasen |
Zielgruppe: | Lehrkräfte aller Schulformen und Schulstufen, die sich im Umgang mit digitalen Medien unsicher fühlen oder von der technischen Umsetzung im Alltag überfordert sind. |
Kontakt: |
Inhaltsschwerpunkte
„Lehrerinnen und Lehrer sollen digitale Tools und Lernumwelten nutzen!“ So lautet seit langem die Forderung. Oft geschieht dies jedoch, ohne zu thematisieren, wie dies sinnvoll und ressourcenschonend in einen ohnehin vollen Berufsalltag integriert werden kann und es wird von den Lehrkräften als stressig empfunden.
Wir bieten daher eine Fortbildung zum Thema "Digitale Selbstregulation" an, in welcher wir thematisieren, wie Menschen den Umgang mit digitalen Elementen in ihrem Arbeitskontext effizient und stressfrei regulieren können.
Hierzu zählen Einstellungen und Überzeugungen zu Digitalisierung, konkrete Handlungskompetenzen, aber auch der Umgang mit "digitalem Frust" oder "Technostress". Wir bearbeiten weiterhin den manchmal paradoxen Umstand, dass Lehrkräfte Digitalisierung selbst beruflich nutzen müssen und gleichzeitig für Schülerinnen und Schüler – unabhängig von der eigenen Affinität – gestalten sollen. Wir thematisieren auch, warum kooperatives Arbeiten bei Digitalisierungsthemen besonders hilfreich ist und wie man dazu einen Anfang machen könnte.
Neben der Vermittlung von Wissen zu den genannten Themen geht es in der Fortbildung vor allem darum, Hilfen für die konkreten Probleme der Teilnehmenden zu erarbeiten. Auf der Grundlage psychologischer Erkenntnisse der Therapie, Personalentwicklung und der Lernpsychologie verwenden wir einen Coachingansatz, der darauf abzielt, gemeinsam zu überlegen, woran Probleme liegen und wie sie zu lösen wären.
Modul 1: Einstellungen
Das Modul bildet den thematischen Einstieg und beschäftigt sich mit den Einstellungen von Lehrkräften gegenüber digitalen Medien. Kann ich sowohl positive als auch negative Seiten der Digitalisierung im Unterricht wahrnehmen und auseinanderhalten? Wie beeinflussen meine Einstellungen meine Wahrnehmung der digitalen Medien? Wie kann ich an meinen Einstellungen arbeiten?
Modul 2: Zielsetzung
Ziele sind eine wichtige Voraussetzung für Lernprozesse. Gute und realistische Ziele helfen dabei, die die Motivation zur Veränderung, die im ersten Modul entstanden ist, auch umsetzen zu können. Gemeinsam wird erarbeitet, welche Strategien und Methoden zur Zielsetzung sich im Lehralltag als sinnvoll umsetzbar erwiesen haben. Erkenntnisse über Ziele und Feedback aus der psychologischen Forschung werden mit Praxiserfahrungen verknüpft, damit am Ende für alle Teilnehmenden realistische und erreichbare Ziele stehen.
Modul 3: Attribution und Fehlerorientierung
Das abschließende Modul des Coachings beschäftigt sich mit der Frage, wie man mit den unvermeidlichen Fehlern im digitalen Alltag umzugehen lernt. Kompetenzziele sind das Verstehen der Bedeutung von Attributionen im Lernprozess, Entwicklung eines konstruktiven Umgangs mit Fehlern bei sich und den Schüler*innen und Reflexion über den eigenen Umgang mit Fehlern und dessen Auswirkungen auf das Lernklima.
Zielsetzung
In der Fortbildung erwerben bzw. vertiefen Sie Wissen und Kompetenzen dazu, …
- was man unter Technostress versteht und unter welchen spezifischen Bedingungen hier Lehrkräfte besonders betroffen sind
- wie Ihre Einstellungen zu digitalen Medien ihre Gedanken, Gefühle und Verhalten prägen und wie Sie hierbei Veränderungen vornehmen können
- wie Sie durch das bewusste und reflektierte Setzen von Zielen, Technostress im Schulkontext abschwächen können
- Ihre eigene Motivation und Volition im Umgang mit digitalen Medien analysieren und bewusst verändern können
- Ihre negativen Emotionen im Umgang mit digitalen Medien verstehen und bewältigen können
- eigene Unzulänglichkeiten im Umgang mit digitalen Medien weniger als Belastung wahrnehmen können
- ihre eigenen digitalen Arbeitsprozesse im Schulkontext strategisch sinnvoll gestalten können
Voraussetzungen
- Interesse an der Reflexion des eigenen Umgangs mit digitalen Medien im privaten und schulischen Kontext
- Basale Kenntnisse über den Umgang mit Laptop oder Tablet
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Prof. Dr. Barbara Drechsel, Daniel Grötzbach, Moritz Leistner, Maria Dürrbeck
Professur für Psychologie in Schule und Unterricht
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